Quantcast
Viewing all articles
Browse latest Browse all 452

DPI, Zensur und MitM als Sicherheitsfeature

Deep Packet Inspection, MitM-Attacken und Datenanalyse in großen Cloud-Rechenzentren. Einsatz von Black- und Whitelists. Es wird bis in die tiefe analysiert, Mittelsmann-Attacken ausgeführt, Krypto gebrochen oder manipuliert und die Daten, die durch die Leitungen gehen, in fremden Rechenzentren analysiert.

Das klingt doch ziemlich nach Geheimdienst oder totalitärem Regime, oder?

Jedenfalls schrillen bei mir die Alarmglocken. Aber nein, ich spreche nicht von der NSA oder der Big Firewall von China. Ich spreche von der deutschen Telekom und Vodafone. Sie setzen die oben genannten Mittel ein. Nicht in geheimdienstlicher Absicht, aber in der Absicht, ein „Sicherheitsfeature” an den Kunden zu bringen.

All das (also die Trafficanalyse durch den Service Provider) soll dem Kunden nutzen: Phishing, Viren und Malware soll geblockt werden, Pornographie soll gesperrt werden und Kindern soll der Zugang zum Internet nach einem bestimmten Zeitlimit gekappt werden. Zumindest stellen sich das die Telekom und Vodefone vor, und unterbreiten dem Kunden ein Angebot, durch das er sich vom Provider komplett zensieren, rundum überwachen und analysieren lässt.

Lest dazu bitte diesen Artikel auf netzpolitik.org: Waschmaschine im Netz: Wie Telekom und Vodafone Deep Packet Inspection als Feature verkaufen

Ich fasse es nicht, wie man nach den Enthüllungen von Snowden
a) … als ISP so etwas anbieten kann
b) … als Kunde so einen Schwachsinn nur aktivieren und nutzen kann

Das ist so, als würde ich mir die NSA direkt ins Haus holen. Ach, wo wir gerade bei der NSA sind: Geheimdienste freuen sich über die Idee mit dem „Sicherheitsfeature”. Nutzerdaten zentral abzufischen war nie einfacher.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 452