Vor einigen Tagen ist mein 500 MB Datenvolumen für mobiles Internet auf dem Smartphone abgelaufen. Das bedeutet für mich, dass ich nicht mehr mit max. 7 MBit/s unterwegs surfen kann, sondern nur noch mit quälenden 64 kBit/s
Da ist mir etwas eingefallen: Wäre es nicht sinnvoll, die Websites, die ich über mein Smartphone aufrufe, stärker zu komprimieren und beispielsweise Grafiken so in ihrer Größe zu verkleinern, dass die Seiten nicht mehr eine halbe Ewigkeit laden müssen?
Ziproxy installieren
Durch meine Recherche bin ich auf den Proxyserver “Ziproxy” gestoßen, der auf das Komprimieren von Webseiten und in ihnen enthaltenen Grafiken spezialisiert ist. Auf einem Ubuntu Server kann der Proxyserver ganz bequem über ein
sudo apt-get install ziproxy
installiert werden. Die Standardkonfiguration war für mich schon fast passend – nur wenige Einstellungen habe ich in der Konfigurationsdatei “/etc/ziproxy/ziproxy.conf” noch vorgenommen:
# Ziproxy hört standardmäßig auf Port 8080 Port = 8081 # Welche IP Adresse soll für den Proxy genutzt werden (öffentliche IP) Address = "78.47.140.101" # Mit welchen IP Adressen darf auf den Proxy zugegriffen werden? Hier: Mit allen OnlyFrom = "0.0.0.0" # Authentifizierung via Benutzername / Passwort in der angegebenen Datei AuthMode = 1 AuthPasswdFile = "/etc/ziproxy/http.passwd"
In die Datei “/etc/ziproxy/http.passwd” werden die Benutzer inkl. Passwörter eingetragen, welchen der Zugriff auf den Proxy erlaubt werden soll. Jeder Benutzer wird nach dem Schema
benutzername:passwort
in eine eigene Zeile geschrieben.
Alle anderen Einstellungen sind bereits passend gesetzt und der Proxy kann direkt seinen Dienst aufnehmen. Vorher muss er aber neu gestartet werden:
sudo service ziproxy restart
Mit dem Android Smartphone verbinden
Für die Verbindung mit dem Proxyserver habe ich mir die App “ProxyDroid” installiert. Dort müssen nur noch Host (IP Adresse), Port (bei mir 8081) Proxy Type (HTTP) sowie Benutzername und Passwort eingetragen werden (vorher “Enable Authentication” aktivieren). Mit dem “Proxy Switch” ganz oben wird die Verbindung mit dem Proxyserver aufgenommen und ab sofort jeder HTTP Traffic vom Smartphone über den Proxy geleitet. Die Grafiken werden vom Server verkleinert und erst dann an das Smartphone geschickt. Die Zeitersparnis ist zwar nicht so groß wie erwartet, lässt sich aber dennoch sehen. Der Unterschied zwischen einem Seitenaufruf ohne Proxy und einem Seitenaufruf mit aktiviertem Proxy ist relativ gut erkennbar: