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Asus Zenbook Prime UX31a WLAN Chipsatz austauschen

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Im Asus Zenbook Prime UX31a Ultrabook ist ein Intel Centrino Advanced N 6235 Wifi Chipsatz verbaut. Dieser beherrscht Bluetooth und sowohl 2,4 GHz WLAN als auch 5,0 GHz Netzwerke. Leider konnte ich mit diesem Chipsatz nie eine Geschwindigkeit von mehr als 90 MBit/s (Netto) erreichen – trotz passendem Router und installiertem Treiber (der im Linux Kernel bereits enthalten ist).

Als in den letzten Wochen auch noch Verbindungsabbrüche hinzukamen, war die Entscheidung schnell gefällt, den Chipsatz durch einen anderen zu ersetzen. Einen, der mir höhere Datenraten ermöglichte und vor allem eine stabile Verbindung gewährleistete. Bei meiner Suche bin ich auf den relativ neuen Chipsatz „Intel® Dual Band Wireless-AC 7260″ gestoßen, den ich mir dann in der Half-Size PCI Express-Version gekauft habe.

Hardware austauschen

Intel 6235 und 7250 Vergleich

Vergleich der unterschiedlich großen Antennenanschlüsse. Korrektur: 7260, nicht 7250 ;)

Um das Gehäuse des Ultrabooks zu öffnen, ist ein spezieller Schraubendreher nötig: Einer der Form TORX T5. Ansonsten ist aber nichts verklebt und das Öffnen stellt noch keine Herausforderung dar.

Die Herausforderung lag woanders:

Der verbaute 6250 Chipsatz hat nicht die Standard-Antennenanschlüsse, die von Intel aufgelötet werden, sondern spezielle, kleinere Stecker, die wohl eine Spezialanfertigung für Asus sind. Dadurch wird verhindert, dass man den Chipsatz einfach tauschen kann: Die Antennenstecker sind zu klein für die neue Wifi Karte und haben keinen Halt.

So schnell wollte ich aber nicht aufgeben: Der Pin im Inneren des Steckers auf der Platine hatte dieselbe Größe – allein der Ring darum war von Asus geschrumpft worden. Also habe ich die Metallringe des Steckers auf der Platine entfernt, sodass man die viel zu kleinen Buchsen der Antennen auf die Pins der verstümmelten, neuen Karte drücken konnte. Kontakt war hergestellt – jetzt fehlte nur noch der Halt. Den hatten die Buchsen nämlich durch den Metallring bekommen, der nun fehlte.

Ich habe mit Heißkleber und normalen Klebeband experimentiert, aber nichts wollte zuverlässig halten – bis ich auf die Idee kam, die Buchsen mit einem speziellen Kunstharz-Klebeband auf der Platine zu fixieren. Das hält bis heute! :)

Firmware installieren

Der nächste Schritt war das Installieren der passenden Firmware für den neuen WLAN Chipsatz. Leider hatte ich mit der Installation der iwlwifi Treiber von kernel.org kein Glück. Bluetooth funktionierte nicht. Also habe ich kurzerhand die Firmware von der Intel-Website heruntergeladen und installiert. Tatsächlich funktionierte mit dieser Firmware auch Bluetooth einwandfrei :)

Übertragungsraten mit dem neuen Chipsatz

Nachdem auch Bluetooth funktionierte, war ich natürlich an den nun möglichen Datenraten interessiert.

Mit dem neuen Chipsatz waren im N-Wlan Netz Netto-Datenraten von 141 MBit/s möglich. Deutlich mehr als die maximalen 90 MBit/s, die ich mit dem alten Chipsatz unter idealsten Bedingungen erreichen konnte (und auch nur, wenn ich diesen Bug beseitigte: http://ubuntuforums.org/showthread.php?t=2205924&p=13081185#post13081185).

Der N-Modus Bug ist mit dem neuen WLAN Chipsatz nicht mehr vorhanden und ich erreiche ohne zusätzliche Konfiguration die vollen möglichen 300 MBit/s (Brutto)

Dasselbe gilt auch für das 5 GHz-Netz, das aber eigentlich 450 MBit/s Brutto bringen sollte, aber nicht mehr als 300 MBit/s liefert. Ich vermute aber, dass das Problem am Router liegt. Dennoch bin ich mit den Datenraten zufrieden – vor allem weil ich mit der alten WLAN Karte und ohne Bugfix mit viel Glück nur 1-2 MBit/s erreichen konnte… und mit Bugfix in seltenen Fällen 90 MBit/s.

Die neue Karte funktioniert, wie sie funktionieren soll: Schnell, zuverlässig und sparsam, was den Energiebedarf betrifft. Wer sich also noch mit dem originalen 6235 Chipsatz herumärgert, sollte sich überlegen, ob eine Investition in eine 7260 AC Karte nicht sinnvoll wäre.

Die originale Karte Erste Versuche, die Metallringe wegzubiegen Der Heißkleber erwies sich als weniger robuste Lösung Die Metallringe an den Antennenanschlüssen wurden entfernt Die endgültige Lösung mit Kunstharz-Klebeband

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