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Netzausbau: Vectoring statt Glasfaser

Golem.de: Telekom-Konkurrenz gegen Ziel von 50 MBit/s bis 2018

Der Kritik kann ich mich nur anschließen. Alte Kupferleitungen (und davon haben wir hierzulande wirklich mehr als genug!) länger zu nutzen als nötig, halte ich für unsinnig. Statt beim Netzausbau gleich auf zukunftssichere Glasfaserleitungen zu setzen, reitet man den alten Gaul „Kupferkabel“, bis endgültig nicht mehr geht. Statt einzusehen, dass Kupferleitungen im Bereich der Internetversorgung seitens des ISP keine Zukunft haben, investiert man fleißig in teure Vectoring-Hardware – und das alles nur, um das Problem „langsame Internetversorgung“ aufzuschieben.

In wenigen Jahren wird auch Vectoring nicht mehr ausreichend sein – was dann? Dann hat man Unsummen Geld investiert, um eigentlich veraltete Technik künstlich am Leben zu erhalten. Und letztendlich muss das Kupfer raus und dann doch Glasfaser rein.

Dass Kupfer keine Zukunft hat, steht fest. Kupfer ist durch die Natur in seinen Fähigkeiten als Datenübertragungsmedium ziemlich eingeschränkt. Will man sehr nahe an das physikalisch mögliche Speed-Limit kommen, muss man teure und komplexe Technik einsetzen.

Besser sieht es da bei einem Glasfaserkabel aus. Die einzige Beschränkung ist für das Kabel (!) die Lichtgeschwindigkeit. Betrachtet man nur das Kabel, ist eine Datenübertragung mit Lichtgeschwindigkeit möglich. Natürlich ist diese Sichtweise im Bereich der digitalen Datenübertragung nicht realistisch, schließlich hat man ja auf beiden Seiten des Kabels noch langsamere Sende- und Empfangsgeräte. Und dennoch ist das Glasfaserkabel das zukunftssicherste Übertragungsmedium, das man sich heute vorstellen kann. Die Datenrate reicht nicht aus? Kein Problem. Das Kabel kann im Boden bleiben. Einzig Sender und Empfänger müssen angepasst werden.

Wieso setzt man nicht endlich auf ein Übertragungsmedium, das die absoluten Grenzen der Physik in der Theorie erreichen kann?

Vectoring ist keine Lösung – es ist eine Ausrede.

 


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