Kennt ihr den KISS Launcher für Android? Ziel des Launchers ist offensichtlich, dem Benutzer auf möglichst einfachere Art und Weise Zugriff auf seine Apps zu gewähren. Schon nach einem kurzen Text kann ich bestätigen, dass das wunderbar funktioniert: Der Anwender bekommt nicht – wie üblich – eine Auflistung der installierten Apps, sondern nur eine Suchleiste eingeblendet und die zuletzt gestarteten Apps in einer kurzen Liste angezeigt. In der Suchleiste wird zum starten einer App der Name der App eingegeben. Das klingt zuerst etwas aufwendig – ist aber in der Praxis extrem effizient. Denn um eine App zu finden muss man oft nur 1-2 Zeichen eingeben und das gewünschte Suchergebnis erscheint praktisch instant auf dem Display. Kein nerviges Gesuche mehr in einem überfüllten App-Drawer! Einfach nur 1-2 Zeichen eintippen, die im Namen vorkommen. Um meinen Firefox zu starten, reicht es beispielsweise aus, einfach nur „f“ einzugeben. Mit dem KISS Lanucher können übrigens nicht nur Apps gefunden werden, sondern auch Kontakte. Mit einem weiteren Tippen auf das SMS- oder Anrufsymbol kann man dann direkt die nächste Aktion starten.
Dadurch, dass der KISS Lanucher so extrem schlank und einfach ist, lädt er auch unglaublich schnell. Keine Animation, auf die man warten muss, kein Nachladen von Icons, kein Geruckle bei Übergängen: Das Ding ist sofort da und einsatzbereit. Wer will, kann in den Einstellungen festlegen, dass die Tastatur sich automatisch öffnet. Dann kann man sich sogar den Tipp auf die Suchleiste sparen und direkt lostippen. Schneller geht eigentlich nicht.
Die zuletzt gestarteten Apps werden in einer Liste oberhalb der Suchleiste angezeigt, sodass man besonder schnellen Zugriff auf sie hat.
Zwei Nachteile sind mir bei diesem Launcher aber aufgefallen: Auf Widgets auf dem Homescreen muss man verzichten und bei den App-Namen sollte man sich einigermaßen sicher sein. Wer sich häufig nur am App-Symbol orientiert und die Namen seiner Apps nicht kennt, wird sich mit dem Launcher schwer tun. Eine Übersicht mit allen installierten Apps gibt es nämlich nicht. Das hätte man meiner Meinung nach noch als Fallback einbauen können, sodass sich der Benutzer ggf. einen Überblick über alle verfügbaren Apps verschaffen kann Update: Eine Liste aller installierten Anwendungen bekommt man nach einem Tipp auf dem grünen Kreis in der Suchleiste.
Die Nachteile fallen für mich aber nicht so sehr ins Gewicht. Widgets nutze ich ohnehin kaum und die Namen meiner Apps kenne ich zum größen Teil. Ich werde den KISS Launcher nun noch eine Weile nutzen und dann sehen, ob er meinen Apex Launcher längerfristig ersetzt. Mich überzeugt der Lanucher jedenfalls mit seinem Konzept und seinem minimalistischen Design.
Den KISS Lanucher gibt es unter der MIT-Lizenz als freie Software auf F-Droid.org: https://f-droid.org/repository/browse/?fdfilter=KISS&fdid=fr.neamar.kiss