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Fedora 24: Suspend to Disk (Hibernate) aktivieren

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 – „… die 100tausendse Anleitung dazu…“ –

Suspend to Disk / „Hibernating“ erlaubt es, nach dem vollständigen Herunterfahren eines Desktop-Rechners genau an der Stelle weiterzuarbeiten, an der man zuletzt war. Der Unterschied zu einem einfachen Standby: Der Zustand des Rechners wird nicht im RAM behalten (wo er beim Kappen der Stromzufuhr verloren geht), sondern auf die Festplatte. Der Rechner kann also über Nacht vom Strom getrennt werden, und trotzdem bleibt die Arbeitsoberfläche am nächsten Morgen dieselbe, wie am Abend zuvor. Unter Linux verwendet man normalerweise den SWAP-Bereich, um dort eine Kopie des RAMs zu speichern. Damit Suspend to Disk funktioniert, muss der SWAP-Speicher mindestens so groß sein, wie der Arbeitsspeicher.

Standardmäßig ist Hibernating unter Fedora 24 nicht aktiv und muss explizit eingeschaltet werden. Dazu muss ein Eintrag in der GRUB-Konfiguration erweitert werden. In /etc/default/grub wird unter „GRUB_CMDLINE_LINUX“ die folgende Zeichenkette hinzugefügt:

resume=/dev/disk/by-uuid/279abd47-4d5e-411a-bc97-d103ed804586

… wobei das fett Makierte die UUID des Swap-Speichers ist, welche z.B. durch das Kommando

sudo blkid | grep swap

ermittelt werden kann.

Ein fertiger Eintrag in der /etc/default/grub kann dann beispielsweise so aussehen:

GRUB_CMDLINE_LINUX="rd.lvm.lv=fedora/root rd.luks.uuid=luks-268b890f-6f63-48c1-a413-20ea9a7876d0 rd.lvm.lv=fedora/swap resume=/dev/disk/by-uuid/279abd47-4d5e-411a-bc97-d103ed804586 rhgb quiet"

Nach der Konfigurationsänderung muss die Änderung durch Grub verarbeitet werden:

sudo grub2-mkconfig -o /boot/efi/EFI/fedora/grub.cfg

… für EFI-Systeme bzw.

sudo grub2-mkconfig -o /boot/grub2/grub.cfg

… auf BIOS-Systemen.

Nach einem Rechner-Neustart kann die Hibernate-Funktion getestet werden. Öffnet ein paar Fenster auf eurer Arbeitsfläche und führt dann dieses Kommando aus:

systemctl hibernate

Je nach Systemleitung dauert es etwas länger, bis sich der Rechner ausgeschaltet hat. Nach einem erneuten Start und Login sollten die zuvor geöffneten Fenster noch angezeigt werden. Für einen bequemeren Zugriff auf die Hibernate-Funktion empfehle ich für die Gnome-Shell die Erweiterung „Hibernate Status Button“, welche einen Tiefschlaf-Button neben dem Herunterfahren-Button im Gnome-Menü rechts oben einblendet (Download-Symbol).

Hybrider Modus

Via

systemctl hybrid-sleep

wird der hybride Standby-Modus aktiviert. Dabei wird der Zustand des Rechners sowohl im RAM gehalten, als auch in einem Abbild auf der Festplatte. Man kann daher von einem sehr schnellen Aufwachvorgang profitieren, und hat gleichzeitig ein Backup-Image auf der Festplatte, welches genutzt wird, wenn die Stromzufuhr doch einmal getrennt werden sollte. Dieser Modus kann auch über die Gnome-Erweiterung genutzt werden: Um die Funktion des neuen Buttons im Menü zu ändern, wird die ALT Taste gedrückt gehalten.


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