- Ein Gastbeitrag von Dennis -
#Incommunicado
Das Urheberrecht in seiner jetzigen Form ist nicht mehr zeitgemäß. Diese Aussage hört man immer mal wieder von den oft als Netzlobbyisten oder Kostenloskulturschmarotzer bezeichneten kulturpolitischen Aktivisten, die sich in Blogs oder bei Twitter und Co finden.
Viele verstehen diese Aussage nicht. Der Künstler soll von seiner Kunst leben und dafür entlohnt werden. Und dazu muss man andere davon abhalten die Werke kostenlos weiterzuverteilen, damit sich nicht jeder einfach bedienen kann und dem Künstler dadurch ein großer Verlust entsteht oder die Kunst darunter leidet. Und das jetzige System mit GEMA als bisher (noch) einzige Musikverwertungsgesellschaft und den großen Plattenfirmen deckt dies doch ab oder nicht?
Dazu kommt dann noch die Annahme, das der Inhalt eines Musikwerks auch als geistiges Eigentum bezeichnet werden darf. Wenn also jemand ein Cover macht, so ist das ja das “geistige Eigentum” des nachgeahmten Künstlers und das muss dann auch beschützt werden. Und da wird es richtig problematisch…
Warum ich hier anhalte? Ihr solltet euch bei diesem Thema mal das Hörbuch von Fabian Neidhardt zu Michel Reimons Buch “#Incommunicado” anhören. Jedes Kapitel geht ca, eine halbe Stunde und lässt sich gut morgens in der Bahn hören. Das 3.-5. Kapitel zeigt dann ein neues mögliches Geschäftsmodell auf, das Musikfirmen in Zukunft in Angriff nehmen könnten. Teilweise hat mich diese Darstellung an eine Art Kultur-Orwell-Staat erinnert, bei dem es große und starke Monopole gibt, die den Musik und Kreativmarkt beherrschen und jeder Angst haben muss verklagt zu werden. Das könnte dann Ausmaße von Selbstzensur und kreativer Verengung annehmen, die wir uns kaum vorstellen können. Hört euch die Teile nach und nach an und entscheidet selbst.
Mehr Infos findet ihr auf Fabians Blog: http://www.mokita.de/blog/tag/incommunicado/
Das Hörbuch ist noch nicht vollständig, aber nach und nach werden weitere Teile hinzukommen.