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Nun bin ich also ein böser Extremist … und einige von euch auch

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Warum? Darum! „Von der NSA als Extremist gebrandmarkt – tagesschau.de”

Wenn es nach der NSA geht, bin ich ein Extremist, der streng überwacht werden muss. Nun weiß ich also, dass ich auch mein Register in der Kategorie „Gefährlich” und „Zu überwachen” habe. Um im Raster hängen zu bleiben, genügt eine einfache Einstellung: „Meine Daten gehören mir”. Das reicht aus, um die Aufmerksamkeit der NSA auf sich zu lenken. Wer sich um Datenschutz, Privatsphäre und Anonymität bemüht, kann doch schließlich nur böses im Schilde führen, richtig? Das denkt man zumindest bei der NSA, wie aktuelle Enthüllungen zeigen.

Um es zusammenzufassen – wenn du in der Vergangenheit folgendes getan hast, werden deine Aktivitäten mit hoher Wahrscheinlichkeit besonders genau überwacht:

  • Suchanfragen nach Anonymisierungssoftware stellen
  • Informationen z.B. zu TOR einholen
  • … oder TOR benutzen
  • Eine Linux Distribution wie Tails verwenden
  • Sich zum Thema Verschlüsselung informieren
  • … oder diese nutzen. In welcher Form auch immer (PGP, Festplattenverschlüsselung).
  • Allgemeines Interesse, im Internet nicht „getracked” zu werden, zeigen

Wenn auch nur einer der Punkte zutrifft, läufst du bei der NSA sehr wahrscheinlich schon unter „gefährlich” und man kümmert sich dementsprechend um dich.

Einen namentlich bekannten deutschen Studenten hat es schon erwischt: Den TOR Server Betreiber Sebastian Hahn. Von ihm weiß man mit Sicherheit, dass er und seine Aktivitäten von der NSA verfolgt wurden. Man hat Beweise dafür.

Jetzt denken sich bestimmt die ersten: „Na, dann lasse ich das mit der Privatsphäre mal lieber sein und verhalte mich unauffällig”. Ha! Aber genau das ist der falsche Weg! Warum? Weil die Geheimdienste dann genau das erreichen, was sie erreichen wollen: Willenlose, gehorsame Menschen, die sich aus Angst vor Repressalien der Institution unterordnen und sich überwachen lassen. Na? Seht ihr da eine Parallele? Ja?

Genauso funktionieren totalitäre Staaten! Eine kleine Gruppe hat Mittel und Einfluss, und versucht die eigentlich ihr überlegene, große Masse zu unterdrücken. Das funktioniert, indem man die verfügbaren Mittel einsetzt, um Angst und Instabilität zu fördern. Sobald der Bürger Angst hat, denkt er in der Regel nicht mehr rational und ordnet sich dem Unterdrücker unter. Fertig ist der totalitäre Staat. Das Prinzip lässt sich 1:1 auf Geheimdienste übertragen.

Was sollen wir also tun?

Meine Meinung ist klar: Den Sicherheitsesoterikern und staatlich beschäftigten Schwachmaten die Stirn bieten! Und, wichtig: Unsere Politik zum handeln bewegen – auch wenn es nicht leicht ist.


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